Der richtige Bodenschutz im eigenen Homegym

16. Mai 2021

Bodenschutz sollte nicht vernachlässigt werden, wenn man zuhause trainiert. Zum einen will man seinen Boden schonen, zum anderen die Lärmentwicklung möglichst gering halten, beispielsweise um seine Beziehung zu den Nachbarn nicht zu belasten – zwei Sachen, die viele als Bedenken äußern, wenn man von einem hauseigenen Fitnessstudio spricht.

Mit den richtigen Maßnahmen muss man sich aber weder Gedanken um Schäden am Bodenbelag machen, noch darüber, ob man andere bei seinem Training stört.

Welche Belastungen sind zu erwarten?

Um sein Heimstudio weder unnötig, noch nachlässig auszustatten sollte man sich zunächst überlegen, welche Gefahren für den Boden überhaupt auftreten und wo genau diese zu erwarten sind.

Die einfachste und zuverlässigste Strategie ist es natürlich, den gesamten Studioboden mit Schutzmatten zu bedecken. Es gibt praktische Matten, die sich wie Puzzlestücke ineinanderstecken lassen, sodass man die Mattengröße variabel anpassen kann, ohne dass die einzelnen Matten verrutschen.

Puzzlematten sind besonders variabel

Allerdings sind diese Matten eher weniger geeignet um wirklich schwere Stöße abzufangen, beispielsweise beim Kreuzheben. Diese Belastungen sorgen nicht nur für eine gesteigerte Lärmentwicklung, sondern können, wenn sie nicht gedämpft werden, langfristig den Boden beschädigen.

Für diesen Fall müssen dickere Matten her, die besonders vibrationsdämpfend sind.

Hierfür bieten sich beispielsweise Waschmaschinenmatten an. Diese sind aus geschrotetem Gummi und man bekommt sie verhältnismäßig günstig in jedem Baumarkt. (Oder auch bei Amazon)

Auch gut geeignet sind Gummimatten, mit denen sonst Terrassen und Spielplätze ausgelegt werden. Ebenfalls aus geschrotetem Gummi und mit eingearbeiteten Luftpolstern sind sie ursprünglich so konzipiert, Knochenbrüche zu hemmen und eignen sich perfekt um donnernde Hantelscheiben abzufedern.

Durch ihre Dicke und das Drainagemuster auf der Unterseite, wird die Lärmentwicklung nahezu auf null gesenkt.

Außerdem lassen sie sich ähnlich wie die dünneren Puzzlematten variabel in der Größe anpassen, da man sie wie Fliesen aneinanderlegen kann.

Es sollte aber nicht notwendig sein, größere Bereiche mit diesen besonders dicken Matten auszulegen. Insbesondere für’s Kreuzheben genügt es die Stellen des Bodens zu schützen, die Kontakt mit den Hantelscheiben haben.

Vier Fallschutzmatten, also zwei pro Seite, oder zwei Waschmaschinenmatten, eine pro Seite, sind genug um beim Kreuzheben den Boden zu schützen.

Bumper-Plates für besonders effizienten Lärmschutz

Wer mit schweren Gewichten Trainiert und Übungen wie Kreuzheben durchführt, sollte unbedingt in Bumper-Plates investieren.

Diese sind zwar teurer als normale, gusseiserne Hantelscheiben, durch ihren Gummiüberzug sind sie aber sehr bodenschonend. Außerdem klappern sie beim Zusammenstoßen nicht, haben also auch hervorragende schalldämpfende Eigenschaften.

Bumper-Plates in Kombination mit Fallschutzmatten sind der wahrscheinlich effizienteste Bodenschutz

Eine gute Strategie um die Vorteile von bodenschonenden Bumper-Plates vollständig zu nutzen und dabei zu sparen, ist, nur die Hantelscheiben mit großem Durchmesser mit Gummiüberzug zu kaufen. Also die 15- und 20kg-Scheiben.

Die kleineren Scheiben, also ab 10kg abwärts kann man dann getrost in Gusseisen kaufen; die kleinen Scheiben klappern ohnehin nicht so stark wie große ohne Gummiüberzug und da sie wegen des geringeren Durchmessers, wenn sie gleichzeitig mit Bumper-Plates eingesetzt werden, nicht auf dem Boden aufkommen, sind sie für diesen auch keine Gefahr.

Der richtige Untergrund am richtigen Ort

Nicht an jeder Stelle in seinem Homegym hat man dieselben Anforderungen an den Bodenbelag. Wo schwere Gewichte bewegt werden und sie potentiellen Bodenkontakt haben, sollten besonders dicke und feste Schutzmatten, wie die besagten Fallschutzmatten zum Einsatz kommen.

Andernorts, beispielsweise für Übungen wie Sit-Ups, die man im Liegen durchführt, sind dünnere und weichere Matten die bessere Wahl, wie die eingangs empfohlenen Puzzlematten.

Wieder andere Eigenschaften muss der Boden an solchen Stellen aufweisen, wo er hauptsächlich nur das Gewicht von Trainingsgeräten trägt. Je nach Art und Gewicht des Geräts, ist auch diese Art der Dauerbelastung nicht zu vernachlässigen.

Um beispielsweise ein Laufband sicher zu platzieren, sollte der Untergrund ein Verrutschen des Laufbands verhindern. Hierfür gibt es wiederum besonders rutschsichere Matten, wie diese.

Allerdings ist diese Anti-Rutschmatte nicht besonders dick, ein schweres Gerät wie ein Laufband könnte also langfristig auf den Boden durchdrücken. In diesem Fall legt man besser eine weitere, dickere Schutzschicht unter.

Für eine Hantelbank und als Grundlage beim Kreuzheben oder Kniebeugen eignen sich besonders gut mitteldichte Faserplatten (MDF-Platten), die man sich in den meisten Baumärkten nach Wunsch in individuellen Maßen und Dicken zuschneiden lassen kann.

So eine MDF-Platte ist glatt und eben, ohne dass man auf ihr rutscht und ist gleichzeitig sehr fest, sodass sie nicht von Körper- und Trainingsgewicht eingedrückt wird. Sie ermöglicht so einen sicheren Stand, was für Kreuzheben und Kniebeugen unabdingbar ist.

Eine MDF-Platte als zentrale Plattform, jeweils zwei Fallschutzmatten links und rechts

Besonders geeignet ist eine MDF-Platte daher als zentraler Bodenbelag in einem Power-Rack, auf dessen Maße man die Platte zuscnheiden lässt. Die Stellen links und rechts des Racks mit dickeren Fallschutzmatten ausgestattet ergibt eine minimalistische Kraftstation mit optimal geschütztem Boden.

Mit einer solchen Konfiguration kann man sogar in einem Mehrparteien-Mietshaus problemlos mit schweren Gewichten trainieren.

Ein letztes Detail

Einen Faktor sollte man bei seinen Bodenschutzanstrengungen noch beachten, auch wenn dieser nicht besonders gravierend sein wird. Je dicker der Bodenschutz ausfällt, desto stärker ändert sich auch die Höhe des Trainierenden im Verhältnis zur Hantel.

Beim Kreuzheben können bereits einige Zentimeter Unterschied überraschend starken Einfluss auf das Training haben. Perfektionisten (um nicht zu sagen Haarspalter) sollten dies bei Ihrer Wahl des Bodenschutzes beachten.

Beispielsweise könnte man die Gummimatten in einer ähnlichen Dicke wählen wie die zentrale Bodenplatte unter dem Rack, um Höhenunterschiede möglichst auszugleichen.